Ist ein papierloses Büro besser für die Umwelt?

Studien attestieren Büropapier eine verheerende Ökobilanz. Da liegt es nahe, dass der Verzicht auf Papier die Umwelt schont, unsere Erde und unser Klima. Aber kann man den Nutzen eines papierlosen Büros für unsere Umwelt auch beziffern? Wir haben es versucht!

Die Produktion von Papier verbraucht Ressourcen, wie Holz, Wasser und vor allem Energie. Gleichzeitig wird bei der Herstellung CO2 freigesetzt – jenes Klimagas, das unser Klima erwärmt und in den Wäldern der Erde gebunden wird. Verschiedene Studien bescheinigen Papier aus Frischfasern daher eine verheerende Ökobilanz. Da liegt es nahe, dass der Verzicht auf Papier die Umwelt schont, unsere Erde und Wälder und unser Klima. Aber kann man den Nutzen eines papierlosen Büros für unsere Umwelt auch beziffern?

Wir haben es versucht und uns auf die Suche nach Zahlen gemacht. Gar nicht so einfach, Quellen zu finden, mit denen man rechnen kann. Die Quellen und Studien, die wir genutzt haben, finden Sie unten als Links. Und auch dies noch vorweg: Unsere Abrechnung soll keine wissenschaftliche Arbeit sein, sondern Dimensionen verdeutlichen. 

Papier belastet die Umwelt

240 Kilogramm Papier (Stand 2018) verbraucht ein Bundesbürger pro Jahr – das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen im Jahr 2019 zur Entwicklung des Papierverbrauchs hervor. Rund 90 Kilogramm sind es der Bundesregierung zufolge pro Kopf allein im Segment Druck-, Presse- und Büropapiere, also ohne Verpackungsmaterial oder Taschentücher und Toilettenpapier. Druck-, Schreib- und Kopierpapier wird auch als „graphisches Papier“ bezeichnet.

Laut einer Untersuchung des Umweltbundesamtes zu Ökobilanzen für graphische Papiere  verursacht der Verbrauch von graphischem Papier spürbare Umweltbelastungen. Es entstehe eine beträchtliche Menge klimaschädigender Gase, vor allem Kohlendioxidneldioxid. Bei der Faser- und Papierproduktion emittierte Schwefeldioxid und Stickoxide tragen zur Versauerung der Böden bei.

26 Din A4-Seiten pro Tag und Kopf

Einer Studie der Viadesk GmbH zufolge druckten deutsche Beschäftigte im Jahr 2018 im Durchschnitt 26 Seiten pro Tag und Kopf aus – also aus Druckern, Scannern, Kopiergeräten. Aus den Erfahrungen mit unseren Kunden las sich die Zahl ganz realistisch. Rechnen wir nun 5 Gramm pro Din A4-Seite Druck- und Kopierpaper – mit der üblichen Flächenmasse von 80 g/m² – sind das 130 Gramm Papier pro Bürokraft pro Tag.

Das klingt nach nicht viel? Dann rechnen wir das mal auf Deutschland hoch: Für die Zahl der Beschäftigten in Büros in Deutschland haben wir uns an einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln orientiert, das für das Jahr 2017 knapp 7,9 Millionen Bürobeschäftigte errechnet hat. Den Angaben in der Studie zufolge erfasst diese Zahl allerdings nur etwa 60 bis 70 Prozent aller Bürotätigkeiten in Deutschland. Wir haben daher zaghaft auf 10 Millionen Beschäftigte mit Bürotätigkeiten aufgerundet.

Ein Stapel dreimal so hoch wie der Mount Everest

Zusammen drucken diese 10 Millionen Beschäftigten jeden Arbeitstag 260 Millionen Blatt Papier aus. Das sind umgerechnet 1.300 Tonnen Papier. Oder – bei 0,1 mm Dicke pro Blatt – ein 26 Kilometer hoher Stapel – dreimal so hoch wie der Mount Everest.

Bei durchschnittlich 250 Arbeitstagen werden in Deutschland im Jahr folglich insgesamt 325.000 Tonnen Druck- und Kopierpapier verbraucht. Für die Herstellung von 1 kg Papier ergibt sich dem eingangs erwähnten Bericht der Bundesregierung zufolge für Deutschland ein rechnerischer Flächenbedarf von 0,02 m² Wald. Demnach würden für Büropapier in Deutschland jedes Jahr 6,5 Quadratkilometer Wald abgeholzt – eine Fläche von 910 Fußballfeldern. Aber das nur am Rande.

Energiebilanz eines papierbasierten Büros

Gehen wir nun von einer Bürogemeinschaft aus 30 Mitarbeitern aus, die auf ihren ökologischen Fußabdruck pfeifen und fleißig weiter Papiere ausdrucken, abheften, kopieren und versenden. Im Jahr verbrauchen sie zusammen 195.000 Blatt Din A4-Papier – jene 26 Blatt pro Kopf und Tag bei 250 Arbeitstagen. Dafür geht gut eine Tonne CO2 auf ihr Konto, so viel wie in einen acht Meter hohen Würfel passen würde. Um eine Tonne CO2 wieder zu binden muss eine Buche 80 Jahre lang wachsen und mehr als 23 Meter hoch und 30 Zentimeter dick werden.

Die Zahlen im Detail, errechnet mit dem Nachhaltigkeitsrechner der Initiative Pro Recyclingpapier: Für ihre 195.000 Blatt Druck- und Kopierpapier aus Frischholzfasern (also neues und nicht recyceltes) verbrauchen sie im Jahr

  • 2.915 Kilogramm Holz
  • 50.789 Liter Wasser
  • 10.433 Kilowattstunden Energie
  • und emittieren 1.031 Kilogramm CO2

Klingt erstmal wenig greifbar. Setzen wir diesen Verbrauch also ins Verhältnis. Unsere 30 Büromitarbeiter verbrauchen pro Jahr

  • so viel Wasser wie 677 Duschgänge eines Erwachsenen
    (druchschnittlich 75 Liter in 5 Minuten)
  • so viel Strom wie 70 Gefrierschränke mit durchschnittlicher Leistung
  • so viel CO2 wie ein Mittelklasse-Benziner auf einer Strecke von mehr als 4900 km

Und das nur für ihren Papierverbrauch im Büro.

Warum der Papierverbrauch in Büros unnötig ist

Bleiben wir bei unserem Beispiel mit dem Auto. Noch vor 20 Jahren wurden selbst allerkürzeste Strecken selbstverständlich mit dem Auto zurücklegt. Erst als so langsam ein Umweltbewusstsein aufkam, blieb das Auto für solche Wege mehr und mehr stehen. Und noch mehr: Für den Arbeitsweg gründete man Fahrgemeinschaften oder stieg komplett auf den öffentlichen Nahverkehr um. Auch für weitere Strecken gibt es mit Bus und Bahn komfortable, kostengünstige Alternativen, die gleichzeitig umweltschonender sind. Für den Papierverbrauch heißt eine solche Alternative: Dokumenten Management.

Wie Dokumenten Management den Papierverbrauch senkt

Dokumenten Management Systeme (DMS) helfen Ihnen dabei, alle papierbasierten Prozesse zu digitalisieren und Prozesse einzuführen, die – zum Beispiel bei der Rechnungsfreigabe – rein digital und damit ohne ausgedruckte Geschäftspapiere und Kopien funktionieren. Und das schont nicht nur Ressourcen, sondern auch die Kasse für Porto und Büromaterial.

 

 

Dieser Artikel erschien im Blog der DocuScan erstmals im März 2020 und wurde für die nun vorliegende Fassung überarbeitet.

 

Quellen:

 

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